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Text, Komposition, Tanz: Loulou Omer
Perkussion und Schlagzeug: Tobias Steinberger
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Eine Art Lösung
Szenische oder ortsspezifiche Konzert-Performance
Eine Art Lösung ist eine Konzert-Performance, eine fragmentierte, poetische und mehrsprachige Erzählung in Worten, Klängen und Körpern über Orte und Zeiten, über Lügen und Freiheit.
Hebräisch, Französisch, Deutsch und Englisch verschmelzen zu gesungenen und gesprochenen Gedichten. Es sind Erinnerungen, autobiografische und historische Erzählungen, philosophische und politische Gedanken und phantasievolle Reflexionen, auch Absurdes. Das Ganze wird von einer subtilen Selbstironie begleitet.
Wie die Erinnerung an einen seltsamen und trostlosen Spaziergang eines kleinen Mädchens in Tel Aviv mit ihrem Vater durch die Trümmer des nahe gelegenen arabischen Dorfes. Oder die Geschichte einer Ausländerin in Paris, die versucht, ihr eigenes Bild aus den Tiefen ihrer „Fremdheit“ durch die Augen der Pariser Männer einzufangen.
Die Partituren, musikalisch und choreographisch, entwickeln sich aus dem Text und schaffen so eine performative Form. Piano und Perkussion, Stimme und Tanz schöpfen Poesie aus dem mentalen Raum – damit meine ich ein imaginiertes Universum, das durch Wortzeichen evoziert wird, das aber jedem Individuum ermöglicht, sich mit seiner eigenem Kontext, seiner inneren Welt, zu verbinden. Sie werden ergriffen, ohne diese Subjektivität vernichten zu wollen oder zu können, und indem sie sie annehmen, verwandeln sie sich in eine gemeinsame Präsenz.
Das Publikum greift auf mehrere Bedeutungsebenen zu: Je weniger die Sprache bekannt und verstanden ist, desto mehr werden ihre Worte leer, ohne Bezug zur Welt und Realität. Bedeutung wird „konfisziert“, Realität als fremd dargestellt. Ähnlich wie bei der Klangpoesie entsteht der „nackte“ Klang der Worte. Es verschmilzt mit Schlagzeug und Klavier zu einer musikalischen, sinnlichen und nicht greifbaren Landschaft. Ich möchte damit ein Fenster zum unbewussten Universum des nonverbalen Denkens, seiner Assoziationen, seiner Bilder und der daraus resultierenden Emotionen öffnen.
Durch ein Hin und Her zwischen den verschiedenen unsynchronisierten Ebenen einer fragmentierten und sinnlichen Erzählung lade ich das Publikum ein, die Vielfalt der Sinne und Bedeutungen zu erfahren, indem ich die Gegensätze verbinde, ihre Polarität neutralisiere und die Unterschiede vereinige. Sodass wir uns im Anderen wieder finden.