Kreation 2024
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Kontakt Produktion und Touring Management:
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2 - 8 Dezember 2024 I D.ID Dance Identity - Choreografisches Zentrum, Burgenland (AT)
25. - 30. Nov. 2024 I Les Brigittines, Brüssel (BE)
5. - 17. März 2024 I Tanz Graz (AT)
=> Showing am 17 März um 16 Uhr
26 - 29 Februar 2024 I La Fabrique de Théâtre - Stadt Straßburg/Kulturabteilung (FR)
1. - 13. Feb. 2024 I Tanz*Hotel (AT) im Rahmen von Artists At Resort
=> Werkschau Tanz*Hotel vom 22 - 24 März um 19:30 Uhr
4. – 15. Dez. 2023 I Bears in the Park, Vienne (AT) -
Produktion : Regarding Art Verein und Comapgnie Ode et encore
Koproduktion und Unterstützung: Stadt Wien (Arbeitsstipendium Literatur); mit freundlicher Unterstützung des Landes Steiermark und der Stadt Graz; Bears in the Park, Wien; Tanz*Hotel, Wien, im Rahmen des Artists At Resort (AAR) Programms ; Tanz Graz; D. ID Dance Identity Burgenland, Eisenstadt; Les Brigittines, Brüssel, La Fabrique de Théâtre - Stadt Straßburg/Kulturabteilung (FR).
Andere Partner gesucht und in Diskussion.Bridging the Arts Labore mit dem Publikum in Wien: Gefördert durch die Bezirksvertretung - Ottakring, Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp.
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Konzept, Künstlerische Leitung: Loulou Omer | Tanz, Musik und Text und Performance: Loulou Omer in Zusammenarbeit mit Katharina Senk, Alan Picol | Bühnenbild: Mathieu Lorry-Dupuy I Musikalische Betreuung: Nataša Mirković | Dramaturgie: Tal Omer I Sounddesigner: Gustavo Petek | Kostümbildner*inn und Lichtdesigner*inn: NA
TEILHABE - PARTIZIPATION
Der Kreationsprozess wird durch eine Publikumsarbeit in Form von künstlerischen Laboren begleitet, die "Bridging the arts" Workshops, die die Kreationsarbeit nähren.
Kalender Bridging the arts Workshops:
13. & 14. Dez. 2024 - Kunsthaus Graz, in Kollaboration mit Tanz Graz
23. & 24. Nov. 2024 - SOHO STUDIOS - Wien
31. Mai & 2. Juni 2024 - SOHO STUDIOS - Wien
2. et 3. März 2024 - TROIS C-L - Luxembourg im Rahmen von 55+ Movers / Workshop und Präsentation vor Publikum
Präsentation am 3. März um 19 Uhr
16. & 18. Feb. 2024 - SOHO STUDIOS - Wien
Präsentation am 18. Feb. um 16 Uhr
Curriculum Vitae
Curriculum Vitae ist keine chronologische Auflistung von Kompetenzen und Berufserfahrungen, wie es üblicherweise als unverzichtbares Werkzeug für die Feststellung einer Beschäftigungsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt zum Einsatz kommt. Dieses künstlerische Projekt ist ein Versuch, die Bewegung der Zeit und ihre verschiedenen Wahrnehmungen durch die Lebensläufe, die Curricula Vitae, zu erfassen, ein wenig rückwärtsgewandt und mit einem Hauch von Selbstironie.
Diese Arbeit ist gleichzeitig ein transdisziplinäres Rechercheprojekt und eine neue Kreation, die den Wunsch in sich trägt, Tanz, Musik, Gesang und Worte miteinander in eine Auseinandersetzung zu bringen, ihre Koexistenz zu erproben und sie zusammenzudenken. Die Idee der Begegnung zwischen den künstlerischen Disziplinen, zwischen den historischen oder kulturellen Kontexten und Erzählungen, zwischen den Sprachen, den Darstellern und dem Publikum, ist Teil der dramaturgischen Struktur des Stücks. Sie wird in all diesen Dimensionen betrachtet und öffnet sich der Potentialität der Dissonanz, die jeder Begegnung von unterschiedlichen Individualitäten innewohnt, als poetische Quelle und kreative Kraft. Indem ich die Disharmonie ermögliche, hebe ich die musikalischen, körperlichen und erzählerischen Dissonanzen, die durch die Begegnungen erzeugt werden, hervor und gebe damit dem Zufall des Augenblicks, dem Performativen, einen Platz. So setzt dieses Stück feste, komponierte oder geschriebene Elemente zusammen, mit instabilen, nicht vorherbestimmten Materialien, die sich jedes Mal neu erfinden und den Weg für eine Transformation, eine Veränderung ebnen.
In diesem Sinne möchte ich die verschiedenen Wahrnehmungen und Erfahrungen, die man mit der „Zeit“ machen kann, miteinander verflechten: die Zeit eines Lebens mit all ihren konstitutiven Dimensionen - die Erinnerung, das, was man im Moment des Erlebens erlebt, unsere Projektion in die Zukunft. Dann die Zeit der mehr oder weniger langen Begegnung mit anderen individuellen Lebensläufen. Und schließlich die Zeit der Begegnung zwischen verschiedenen Kulturen oder Geschichten, d. h. die lange Zeit der Geschichte, die so schwer auf unserer menschlichen Ebene darstellbar ist. Durch diese verschiedenen zeitlichen und erzählerischen Achsen entsteht dann eine Raum-Zeit, die sich spiralförmig entwickelt. In dieser treffen individuelle und kollektive Erzählungen, die von den Körpern und Stimmen der drei Darsteller transportiert werden, mit den verschiedenen Ebenen "der Geschichte(n)" aufeinander.
“Auf der Strecke der Spirale kehren immer alle Dinge wieder, aber an einen anderen, höheren, Platz: Es ist also die Rückkehr der Unterschiede, das Fortschreiten der Metapher; es ist die Fiktion” Roland Barthes von Roland Barthes, Seuil, 1975.
Ich folge dieser von verschiedenen Historikern und Philosophen verwendeten Idee und Metapher über die Bewegung der Zeit, insbesondere der historischen Zeit, die sich gemäß der Umlaufbahn der Erdkugel oder eines Sterns in einer spiralförmigen Bewegung entwickelt - sie wird auch als "Revolution" bezeichnet… Nach dieser Vorstellung scheint sich die Geschichte zu wiederholen, doch in Wirklichkeit ist die Wiederholung nie eine identische Reproduktion des vergangenen Ereignisses. Es ist ein Gefühl der Absurdität und Verzweiflung, das wir manchmal angesichts der "sinnlosen" Wiederholung von Ereignissen empfinden, ob es uns in unserem persönlichen Leben oder als kollektiver, also politischer Körper widerfährt. Als wären wir Marionetten, die von unsichtbaren Kräften manipuliert werden. Dennoch entwickelt sich das wiederkehrende Teil aus der Vergangenheit durch das zeitliche Wachstum der spiralförmigen Linie immer weiter nach oben, doch, ohne der Kurve der Wiederholung je zu entkommen.
Mit Curriculum Vitae möchte ich das Publikum mit diesem Gefühl konfrontieren, indem ich mich auf diese Idee der Spirale stütze, bei der die Wiederholung nie eine identische Reproduktion der Vergangenheit ist. Ich möchte eine Lesart der Vergangenheit und der Gegenwart anbieten, die frei von einer absoluten Wahrheit ist, von einem dominanten, bereits verinnerlichten Modell, das unser individuelles oder kollektives Bewusstsein wie auch unsere Realität vorbestimmt, ohne sie in Frage zu stellen. Durch den Dialog der künstlerischen Disziplinen und die vielfältigen, anachronistischen und neu zusammengesetzten Erzählungen möchte ich das Publikum dazu bringen, die Selbstverständlichkeiten abzulegen, das Vorbestimmte oder Konditionierte von innen heraus aufzubrechen, damit jeder in sich das Verlangen und die Kraft zum Handeln wiederfinden kann.
Die Bridging the Arts Labore werden durchdie Bezirksvertretung - Ottakring, Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp, gefördert.